Es ist schon einige Zeit her, als ich Björn Eckerl kennengelernt habe – zufällig über einen seiner LinkedIn-Beiträge über ein Buch von Christina Grubendorf („The Real Book of Work“). Ja, soziale Netzwerke sind manchmal nicht nur zur Selbstdarstellung dar, sondern vernetzen dann doch hier und da echte Menschen miteinander. Es hat nicht lange gedauert und die Idee zu einem Buchclub wart geboren. In unseren regelmäßigen Gesprächen kam immer mal wieder das Thema „Marke“ auf und vor allem die Frage, was das nun mit „Kultur“ zu habe! Etwas ausgiebiger erörtert haben wir das Ganze in einem YouTube-Interview. Ich durfte also gemeinsam mit ihm seine Fragen reflektieren, unseren eigenen Beobachtungen Ausdruck verleihen:
Björn selbst beschreibt das Interview in den Shownotes wie folgt:
„Kultur ist ein flüchtiges Phänomen: Wenn immer wir versuchen, sie zu beleuchten, scheint sie im Dunkeln zu bleiben. Dabei kann eine Organisation nicht keine Kultur haben – aber sie zeigt sich im informellen Raum, in der Art und Weise „wie Dinge hier nun mal gemacht werden“. Entsprechend schwierig lässt sie sich – etwa durch gut gemeinte Kulturprogramme – verändern. So lautet die alte systemische Faustregel:
Kultur lässt sich nur über Bande anspielen, etwa über Strukturveränderungen, über Entscheidungen in der Governance der Organisation. Im Gespräch mit der Markenexpertin Juliane Pabst von den Organeers bin ich der Kultur als einem Begriff gefolgt, den schon Niklas Luhmann als „einen der schlimmsten (…), die je gebildet worden sind“ bezeichnete. Wir haben darüber gesprochen
- was Kultur eigentlich ist (also jetzt wirklich)
- wie sie sich mit organisationsberaterischen Kontrastmitteln aufspüren
- und am Ende vielleicht doch verändern lässt
Juliane erzählt sehr anregend von Schutz- und Emergenzräumen, in denen sich Kultur beobachten und frei vom Druck sofortiger Bewertung neu ausprobieren kann. Außerdem sind wir der Verbindung zwischen Unternehmenskultur und Marke nachgegangen. Ich habe von Juliane gelernt, dass die Marke dabei der wirtschaftlich verwertbarer Teil der Kultur ist, der nach außen wirkt. Während die Kultur den Rahmen bildet, in dem ein Unternehmen denkt, handelt und Entscheidungen trifft, wird die Marke an dem sichtbar, was Kund:innen fühlen und wahrnehmen – dem (positiven) Vorurteil, das sie bilden. Marke entsteht durch Rückkopplungen zwischen Kultur und externer Wahrnehmung und wird dann authentisch, wenn beide im Einklang stehen.“
Ein wirklich schönes Gespräch, das mir sehr viel Spaß gemacht hat!
Björn schreibt selbst einen wunderbaren Newsletter, über Kultur, Organisationen, vielen Lesetipps, Impulsen zu Filmen, Podcasts und so viel mehr!
Der Name: WILD AND WONDERFUL WAYS OF WORKING. Am besten hier direkt abonnieren!